Heimspiel für alle!?
Ja, wo gibt’s denn sowas?
Unter dem Motto «vom Verein für den Verein» startet der FC Landquart das Pilotprojekt, ein vereinsinternes Hallenturnier für Gross und Klein!
Schon am morgen früh herrscht ein emsiges Treiben auf den Gängen, Gelächter, abklatschen mit dem vermeintlichen Gegner, da noch einen Kniff in die Rippe. Die Anspannung ist hoch, man kennt sich. Die grosse Frage, wer ist in meinem Team steht im Raum… «oh… cool Du bist bei mir!» Gemeinsam geht’s zum Einturnen, denn jeder Sportler weiss, kalt lässt sich nicht gut Fussballspielen. Kurze Sprints, die Hüften werden gekreist und ein paar Liegestütze da und dort.
Bei den Kleinsten geht es gleich mit vollem Elan und Einsatz ab der ersten Sekunde los. Kein Abtasten, auf direktem Weg werden die Tore gesucht und aus jeder erdenklichen Position auf das Goal geschossen. Mal erfolgreich, mal weniger. Der Einsatz ist gross und ab und zu führt ein gelungenes Passspiel zu einem Erfolg. Gespielt wird bis zu den D-Junioren im Play more football (FUNiño), 4 kleine Tore stehen auf dem Platz, gespielt wird ohne Torhüter. Ohne Schiedsrichter, nur unter Beobachtung der Trainer.
Ein paar Matches absolviert und dann geht’s wie bei den Profis zum Interview:
Teme sagt: «Es ist anders in einem neuen Team zu spielen, ich bin viel nervöser! Fussball ist für mich sehr wichtig!
Gregorio ergänzt: «Ja, einfach mit Kollegen sein, Spass am Fussball haben. Jetzt habe ich noch mehr Freunde. Den da kenn ich erst seit heute.»
Laira findet: «Es ist wie in einem echten Spiel. Ich spiele gerne mal in einer anderen Gruppe, ich bekomme viel mehr Pässe und habe schon ein paar Tore geschossen, das ist cool!» Sogleich muss sie wieder aufs Spielfeld und es dauert keine Minute und sie hämmert das nächste Tor rein. «Es ist lässig, ich traue mich hier mehr, als wenn ich gegen ein auswärtiges Team spiele!»
Cederic gesellt sich dazu: «Wir sind im Fall nur am Gewinnen! In der eigenen Mannschaft ist es einfacher zu spielen, da weiss ich genau wo meine Mitspieler stehen.»
Leon: «Im eigenen Team zu spielen gefällt mir besser, ich schiesse eben am liebsten auf grosse Tore.» Sogleich zeigt er mir wie er bei einem Torschuss Anlauf holt und zieht voll durch. «Ich mag es eben auf grosse Tore zu schiessen. Das Turnier ist genial und ich wäre nächstes Wochenende wieder dabei!»
Bei der Rangverkündigung klatschen alle eifrig vom 8. Platz bis zum Sieger, der grösste Jubel gab es bei der Aussage, dass es ab jetzt Hot Dogs und seit 9.00 Uhr Burger gäbe! Kuchen gibt’s den ganzen Tag über…
Als das E zu spielen beginnt, bemerkt man gleich, dass sie bereits eine technische Entwicklung hinter sich haben. Das Passspiel wird gepflegt, es wird gedribbelt, einander zugerufen, auch mal jemanden an die Banden gedrückt. Es sind Sätze wie: «Wie ist der Punktestand?», «Einer muss noch rein!», «Die haben starke Spieler, wir müssen mehr zusammenspielen.», zu hören.
Aminadab sagt «Es ist mega cool mal mit den Grossen zu spielen.»
Flavio meint: «Es ist schwieriger im neuen Team zu spielen, wir müssen noch unsere Positionen finden. Aber wir haben die geilste Gruppe!
Tim fügt nicht ohne Stolz hinzu: «Ich finde es lässig, dass ich Captain bin, ich passe auf die Mannschaft auf und motiviere das ganze Team. Das gefällt mir.» Und sogleich besprechen sie das nächste Spiel.
Giacomo meint: «Ich will endlich mal auf grosse Tore schiessen, Echtes Fussball spielen, wie die Profis halt.» Da pflichteten ihm seine Spielkameraden alle bei.
Luka findet: «So macht es Spass, egal ob man trifft oder nicht, cool einfach mal miteinander spielen, das Resultat ist egal.» Er fügt an: «Nur heute ist das Resultat egal!»
Timon fasst es in einem Satz zusammen: «Es ist besser mal Landquart gegen Landquart zu «matcheln», weil Landquart gewinnt und nur das zählt.»
In die Runde gefragt, was Ihnen besonders am Fussballspielen gefällt, heisst es:
«Coole Tricks machen, dribbeln und so..«
«Tore schiessen»
«Siege feiern»
«Kollegen treffen, Freunde und so»
«Medaillen gewinnen, noch lieber einen Pokal!»
«Nach dem Training fühle ich mich immer so gut»
«Ich möchte mal ein Fussballstar werden und ein dickes Auto fahren»
Bei der Frage, ob das Turnier wieder mal stattfinden soll, wurde es so richtig laut.
Am Nachmittag waren die Jugendlichen am Zug, zuerst die Stufe D und danach gemischt C/B. Es wurde einander nichts geschenkt, dennoch waren die Spiele sehr fair und falls ein Foul geschah, wurde sogleich von den Teams selbst ein Freistoss zugesprochen. Die jüngeren Spieler waren körperlich noch nicht auf demselben Level, haben aber so manch Grösseren ausgetrickst und mit ihrem Kampfgeist den Respekt von so manch älterem Spieler verschafft.
Wenn ich ein Fazit ziehen soll, meine ich es so wie Timon:
Landquart hat gewonnen auf und neben dem Platz!
An dieser Stelle, und ich denke ich spreche für alle Spieler und Eltern, möchte ich den Trainern, Funktionären und Helfern ein herzliches Dankeschön für Euren Einsatz und die Passion für den Fussball aussprechen. Was Ihr für unsere Fussballbesessenen Kids macht, ist einfach toll!
Jasmin Davatz