Jasmin Davatz hat ein Interview mit Corsin geführt.
Corsin, wie fühlst Du Dich in Deiner alten Heimat?
Es ist ein besonderes Gefühl, wenn ich über den Fußballplatz meiner Jugend laufe. Viele Erinnerungen werden wach. Hier habe ich unzählige glückliche Momente mit meinen Fußballfreunden erlebt. Mein damaliger FC Landquart-Trainer Patrick Bless hat den Grundstein für meine Fußballkarriere gelegt. Er hat mir Mut gemacht, meinen Traum zu verwirklichen, und uns gelehrt, dass neben Technik auch hartes Training und Durchhaltewillen wichtig sind. Ihm verdanke ich sehr viel. Für mich wird der FC Landquart immer mein Stammverein sein.
Erzähl uns von Deinen ersten Tagen beim FC St. Gallen.
Sportlich gesehen ist der Einstieg sehr gut gelungen. Ich habe mich schnell eingespielt und schon früh Einsatzzeiten erhalten. Ich genieße großes Vertrauen im Verein, was mich motiviert und ein schönes Gefühl ist. Es läuft besser, als ich mir vorgestellt habe. Ein besonderes Erlebnis war sicherlich mein erstes internationales Spiel in der Conference League – das werde ich nie vergessen. Für mein Alter bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf meiner noch jungen Fußballkarriere und möchte noch viel mehr erreichen. Mein nächstes Ziel ist es, mein erstes Tor für den FC St. Gallen in der Super League zu schiessen. Privat war es schwieriger, ich habe meine Familie und Freunde sehr vermisst. Aber für mein Ziel, Fußballprofi zu werden, war es mir den Weg wert. Ich bin ja schnell wieder zuhause bei meinen Eltern, Familie und Freunden.
Die jungen Fußballer haben mir erzählt, dass ihr Training viel Spaß macht, aber auch hart sein kann. Wie ist das bei Dir?
Das Training ist unglaublich wichtig – ohne Fleiß kein Preis. Man muss immer an sich und mit dem Team arbeiten. Meistens macht es Spaß, aber es kann auch hart sein. Nach einem Foul musst du so schnell wie möglich wieder aufstehen, trotz Schmerzen, für dich und dein Team weiterkämpfen. Aber es lohnt sich.
Viele der jungen Spieler beim FC Landquart beschäftigen sich gerade mit der Berufswahl. Was hättest du für einen Beruf gewählt, wenn du kein Fußballprofi geworden wärst?
(Lacht) Ich konnte mir kaum etwas anderes vorstellen als Fußballprofi zu werden. In der Schule habe ich dann allerdings als Physiotherapeut geschnuppert, das wäre auch eine gute Alternative gewesen.
Wenn Du mitten unter Deinen Fans stehst, wie fühlt sich das an?
Mir war gar nicht so bewusst, wie viele Kids mich kennen und ein Foto oder eine Unterschrift von mir wollen. Aber das mache ich wirklich sehr gerne. Es ist toll zu sehen, wie motiviert die Kinder Fußball spielen. Man spürt ihre Leidenschaft und ihre Freude, und das ist doch das Wichtigste! Diese Freude nehme ich mit nach St. Gallen, und sie wird mich noch mehr motivieren. Es ist ein Privileg, seinem Traum zu folgen, und das wird mir immer bewusster.“ Am Schluss fügt Corsin noch hinzu:
„Hey Jungs, bleibt dran, glaubt an Euch und habt Spaß, das ist das Wichtigste!“
Am Rande des Turniers konnte ich noch mit Claudio Tormenti, seinem Auswahltrainer der U14, sprechen.
Er erzählte mir, dass Corsin schon früh einen großen Willen und Biss gezeigt habe, ein toller Teamplayer sei und über eine enorme mentale Stärke verfüge. Er habe viele Spieler gesehen, die über gute Technik, Spielwitz und Teamgeist verfügen, aber die harte Arbeit und die Physis seien ebenfalls wichtig, um Profi zu werden.