Eine Weile ist es her, seit der letzte Bericht der A-Junioren erschienen ist. Dies hat mit der zweiwöchigen Meisterschaftspause, dem sehr schwachen Auftritt gegen den FC Ragaz und meinem Vollzeitstudium zu tun. Doch eins nach dem anderen.
Die zweiwöchige Meisterschaftspause im Herbst ist immer so eine Sache. Die Rasenplätze wären im Schweizer Alpenraum eigentlich noch gut zu bespielen doch die Herbstferien der St. Galler, Sprachaufenthalte und Ferienausflüge der Spieler in die ganze Welt, lassen den Trainings- und Spielbetrieb etwas stottern. Und so gibt es eigentlich nichts Verwerfliches dazu zu sagen, wären da nicht noch zwei ausstehende Meisterschaftsspiele Ende Oktober.
Um etwas im Rhythmus zu bleiben und den anwesenden Spielern eine Wochenendbetätigung zu bieten, bestritten wir gegen den FC Untervaz ein Testspiel. Das Spiel bot sich an, verschiedene Dinge auszuprobieren und einzelnen Spielern Spielpraxis zu geben. Natürlich gewannen wir hoch verdient. Wobei das „Abseits“ und „Hands“ dieses Spiel prägten (der SR lässt grüssen).
Das Derby gegen den FC Bad Ragaz wurde von vielen Spielern im Vorfeld als Highlight gesehen. Die Vorfreude war gross, die Trainingswoche aber durchzogen und von Trainingsabsenzen geprägt. Doch was das Spiel an diesem Sonntag, dem 20.10.2019 hergab, haben wir so nicht geahnt. Wie gelähmt „standen“ unsere Jungs in der eigenen Hälfte. Wurde der Ball dann doch mal erobert, war der Ballbesitz nach geschätzten drei Sekunden wieder weg. Passiv in der Defensivarbeit, inexistent in der Offensive, ganz nach dem Motto; „Stehen und schauen, am besten so weit weg vom Ball wie nur möglich“. Umso ärgerlicher, dass das Heimteam durch einen Standard und einer Flanke aus dem Halbfeld in Führung ging. Natürlich aber keineswegs unverdient. Der sehr starke Föhn versuchte mir 15 Minuten zu erklären, dass es an diesem Sonntag keinen Sinn machte, irgendwelche Inputs von aussen zu geben. Nach 25 Minuten hatte er mich dann überzeugt. So konnte sich während 20 Minuten Enttäuschung, Unverständnis und Aggression in mir aufstauen. Da half auch der Ausgleich durch Yannick Kessler und „genügende“ fünf Minuten vor dem Pausentee nicht mehr weiter. Und so folgten einige ungemütliche Momente in der Pause … (Was in der Kabine gesprochen wird, bleibt in der Kabine). Das Spiel wurde nicht besser, aber man konnte erkennen, dass von den Spielern eine Reaktion kam. Das Spiel endete dann völlig zurecht Unentschieden 1:1.
Die Trainingswoche vor dem letzten Spiel gegen den FC Steinach war eine Mischung aus Kommunikation, Moderation und taktischer Trainingseinheit. Das Spiel gegen Ragaz hinterliess Spuren. Es gibt nichts Schlimmeres für einen Trainer, als wenn man nach 10 Wochen Training- und Spielbetrieb das Gefühl bekommt, dass die Mannschaft nicht weiss, was die Spielidee und die dazugehörigen taktischen Vorgehensweisen sind. Wir wollen Fussball spielen, zusammen. Aber um Fussball spielen zu können, braucht man den Ball. Eines ist klar, die A-Junioren sollen die Grundprinzipien des Sports erlernen und auf dem Spielfeld als Team agieren. Und so fängt man am besten in der Defensivarbeit damit an.
Gegen den Gast aus Steinach standen für einmal alle Spieler (ausser den Langzeitverletzten) zur Verfügung. Die Spielerkarte mit 18 Spieler war voll. Noch einmal alles raushauen, sich nicht schonen, defensiv als Mannschaft kompakt arbeiten und offensive als Mannschaft mutig und im Kollektiv „spielen“. Die Ausrichtung war klar, defensiv kompakt an der Mittellinie und bei Ballbesitz den Ball laufen lassen. Und es gelang sehr gut, bereits zur Pause führten wir mit 3:0. Doppeltorschütze Yannick Kessler und Janik Niggli waren für die Tore verantwortlich. Es hätten aber auch noch mehr Tore sein können. Bis zur 60. Minute waren wir das klar bessere Team, auch wenn wir weniger Ballbesitz hatten. Und so war das 4:0 durch Men Hermle völlig verdient. Danach wurde der Spielfluss durch die vielen Wechsel gestört. Doch alle Jungs hatten sich die Einsatzzeiten redlich verdient. Das 4:1 der Gäste war dann unnötig, aber auch nicht unverdient.
Und so schlossen wir die Herbstsaison mit 13 Punkten und im gesicherten Mittelfeld ab. Ziel Klassenerhalt souverän erreicht. Die Jungs haben alles in allem eine gute Meisterschaftsrunde in der 1. Stärkeklasse bestritten und die durchschnittliche Trainingsanwesenheit mit 16 Spieler ist schlicht überragen. Bemerkenswert, Janik Niggli war an allen 28 Trainingseinheiten und allen 13 Trainings- und Meisterschaftsspielen dabei…. Chapeau… wir ziehen den Hut!! So macht es Spass.
Einen Dank gilt es auch den Verantwortlichen des FC Landquart auszusprechen. Und natürlich auch den Eltern und Freundinnen (@Laura Stauffer, an jedem Auswärtsspiel dabei!), welche die Spieler zum Teil schon seit Kindesbeinen unterstützten. Ohne euch geht es nicht.
Geniesst die fussballreduzierte Zeit und macht auch mal was anders (Ausflüge, Buch lesen, lernen, Familienfeste usw., nicht NUR saufen :-)).
02.11.2019 / Habe fertig – Tobias Tarnutzer