Die Bedingungen am Sonntagnachmittag waren ziemlich dieselben wie beim ersten Meisterschaftsspiel die Woche davor. Nur fand das Spiel in Sargans statt und die Kabinen waren direkt neben dem Spielfeld.
Zwei Minuten nachdem der Schiedsrichter angepfiffen hatte, kam die Erkenntnis, dass wir den Start komplett verschlafen hatten. Bereits nach wenigen Sekunden Spielzeit netzte der FC Sargans zur 1:0 Führung ein. Leider musste man es von draussen erahnen, da die ersten Zweikämpfe gar nicht erst angenommen und richtig geführt wurden. Es ist ja nicht so, dass wir es nach dem verlorenen Startspiel nicht thematisiert hätten… Wir brauchten einige Minuten, um uns ins Spiel zu kämpfen und hatten einige Male Glück, dass der Schiedsrichter die gelbe Karte hat stecken lassen. Das Spiel war sehr hektisch und es gab kaum kontrollierte Zuspiele, offensiv wie defensiv war es oft sehr chaotisch. So folgte in der 28. Minute dann doch die erste gelbe Karte, nachdem der gegnerische Torhüter gleich von vier Spielern angelaufen wurde und der Ball trotzdem nicht erobert werden konnte. So war es dann wohl das kleinste Übel, mit einer gelben Karte nach wiederholtem „zu spät kommen“ davon zu kommen. Dass das Team nach einem Schiedsrichterpfiff gefühlte 20 Sekunden braucht, um zu wissen, was die genaue Sachlage auf dem Spielfeld ist, lässt einem an der Seitenline fast verzweifeln. Wir begründen dies vorsichtshalber einfach mit den hohen Temperaturen. Sonst passierte nicht mehr viel in der ersten Halbzeit und der Schiedsrichter pfiff zum Pausentee.
In der zweiten Halbzeit waren wir drückend überlegen. Man kann den Jungs keinen Vorwurf machen, es wurde gekämpft und gerackert. Doch viel zu oft agierten wir zu hektisch, trafen die falschen Entscheidungen und waren vor dem Tor glücklos. Hier muss die Mannschaft nun einen nächsten Schritt machen, das Spiel aller Widerstände zum Trotz kontrollierter zu gestalten. Die Fähigkeiten dazu sind vorhanden. Erlöst wurden wir in der 66. Minute. Einmal mehr pfiff der Schiedsrichter den Torhüter des FC Sargans zurück, dieses Mal war der Ball nicht länger als sechs Sekunden in seinen Händen sondern ausserhalb des 16ers immer noch in dessen Hände. Es folgte ein direkter Freistoss anstatt des Abschlages. Franco Conzett nahm sich der Sache an und hämmerte den Ball regelrecht in das Gehäuse. Als Torwart in Stellvertretung während des Trainings weiss ich, was da auf einem zukommt. Wir drückten weiter und weiter, doch die letzte Konsequenz blieb weiterhin vermisst. Das Heimteam kam während der zweiten Halbzeit nur noch zwei Mal in unseren 16er und so wurden wir in der 92. Minute doch noch für unseren Aufwand belohnt. Marco Ackermann vollendete gekonnt nach einer mustergültigen Vorlage von Marco Schumacher. Der Jubel und die Erleichterung waren gross, denn kurz danach war Schluss.
Es ist wichtig, solche Spiele für sich zu entscheiden. Wir hoffen, dass sich das Team nun Woche für Woche besser findet und bestimmte Abläufe einspielt. Denn eines ist klar, wir gewinnen nur als Mannschaft. Glückwunsch zum Sieg und immer weiter…
25.08.2019 / Tobias Tarnutzer