Die Meisterschaft startete für die A-Junioren ungewöhnlicherweise an einem Mittwochabend. Flutlicht und eine kräftige Brise erwarteten das Heimteam und den Gast aus Bonaduz auf dem Ried. Nach einem regelrechten Kampf beim letzten Testspiel gegen die IG Surselva war auch am Mittwochabend rasch klar, dass es ein Kampfspiel werden wird.
Wegen verletzungsbedingten Ausfällen im letzten Testspiel durften wir auf Unterstützung aus der ersten Mannschaft zählen (Mirco Fausch und Miguel Luiz Alves).
Nach bereits fünf Minuten ging das Heimteam durch einen, wie am Reissbrett gezogenen, Angriff in Führung. Marco Schumacher schob gekonnt zum 1:0 ein. Bis zur 43. Minute kontrollierten die Landquarter das Spiel, erspielten sich einige gute Torchancen und liessen hinten keinen einzigen Torschuss zu. Dann erzielte Miguel durch eine feine Einzelleistung das 2:0. Dieses Tor musste Marco Schumacher bereits verletzungsbedingt von der Spielerbank aus feiern. Auch in der zweiten Halbzeit dominierten wir das Spiel und beherrschten nach Passstafetten und sofortigem Gegenpressing den Gegner. In der 60. Minute wurden die Zeichen auf Sieg gesetzt. Das 3:0 durch Flavio Hertner per Penalty sorgte für die Vorentscheidung. Das teils überharte Einsteigen der Bonaduzer hatte weitere Folgen: Andrin Ackermann musste nach knapp 65 Minuten mit Bänderriss ausgewechselt werden. Nach einer Standardsituation mit dem gefühlt ersten Schuss aufs Tor erzielten die Gäste in der 88. Minute den Anschlusstreffer zum 3:1. Der Sieg des Heimteams war aber dennoch mehr als verdient.
Mir persönlich gibt es aber zu denken, wie Fussballspiele auf Juniorenstufe teils ablaufen. Das FussballSPIEL wird quasi zu einem FussballTRETEN. Entsprechend ein Zitat eines Gästespielers: „Solange der Schiedsrichter nicht pfeift, ist es kein Foul!“. Faktisch neutral natürlich korrekt, rechtfertigt aber nicht im geringsten das Geschehen auf dem Spielfeld. Tritte von hinten in die Beine, Hände dauernd an der Schulter des Gegners, gestreckte Beine ohne Rücksicht auf Verletzungen und teils mehr als rotwürdiges Nachgrätschten von hinten in die Beine (Ball weit weg)!
Traurig, dass Junioren nach 10-wöchiger Vorbereitungsphase und dem Willen, Fussball zu SPIELEN, nach 20 Minuten Spielzeit die Frühlingsrunde verletzt beenden müssen! Und das alles auf Hobbyniveau, A-Junioren, 2. Stärkeklasse. Was ist uns unsere Gesundheit den Wert?
Diese Art Fussball zu spielen, ist leider auch der Grund, weshalb sich beim FCL wohl niemand so richtig über die drei gewonnenen Punkte freuen kann.
Es ist so wie es ist, und wir wünschen unseren Junioren gute Besserung und eine schnelle Rückkehr auf den Fussballplatz. Nicht nur für die Meisterschaftsspiele fallen zurzeit vier wichtige Spieler aus, sondern auch für den Trainingsbetrieb und das Klima im Team haben alle Vier einen wichtigen Einfluss.
Damit es nicht nur bei einer Reklamation bleibt, hier ein gut gemeinter Rat eines unwissenden Jungen, welcher weiterhin Spass am Fussball haben möchte:
Spieler – Spielt Fussball und denkt an eure Gesundheit! Ihr könntet nächstes Mal der Betroffene sein.
Trainer – Statt euch selbst zum besten Trainer der Welt zu küren, trainiert mit den Junioren/innen korrektes Zweikampfverhalten! Und auch wir dürfen/müssen die eignen Spieler ermahnen und auswechseln, wenn es denn sein muss.
Schiedsrichter – Wir sind keine Profis, kein nasser und feiner Rasen, keine Fitness die Schläge und Tritte aller Art einstecken lässt. Pfeift doch bitte diese unnötigen und gefährlichen Körperspiele der Hüfte abwärts. Es muss auch nicht immer Gelb sein, ein Pfiff reicht.
Nebenbei – Ich habe in meinen Jahren als Fussballtrainer kaum gelbe Karten wegen körperlichem Foulspiel beobachten können. Ein Witz, wenn man sich diese Art von Spielen ansieht.
11.04.2019 / Tobias Tarnutzer