Der Rasen frisch gemäht, die Temperaturen angenehm – gestern Abend herrschten ausgezeichnete Fussball-Bedingungen im Stadion Ried. Trainer Andy Guler verzichtete in der Startelf auf diverse Stammkräfte und setzte Spieler ein, die im bisherigen Meisterschaftsverlauf erst wenig Einsatzzeit bekamen.
Nach einer kurzen Phase des Abtastens zu Beginn dominierten die Landquarter in der ersten Halbzeit das Spiel – angeführt vom omnipräsenten Christoph Maurer. Besonders über die linke Seite mit den beiden stark aufspielenden jungen Neuzuzügen, Ivan Kolev und Lino Bürkli, kam das Heimteam immer wieder zu guten Aktionen. Schlussendlich fehlte es aber an der Genauigkeit und dem ominösen letzten Pass, um zwingende Topchancen zu kreieren. Auf der anderen Seite liess man in der Verteidigung kaum etwas zu. Abgesehen von ein paar wenigen Stockfehlern agierte unser Fanionteam in der 1. Halbzeit auch hier grundsolide. Und wenn es dann doch mal gefährlich wurde, war Goali Luca Dürst zur Stelle. Für die Landquarter wäre mehr drin gelegen als das torlose Pausenresultat.
Die zweite Halbzeit begannen die Walenstadter stärker und bereits nach fünf Spielminuten hiess es 0:1. Luca Dürst lenkte einen scharf getretenen Eckball unglücklich ins eigene Tor. Dass er dabei im Fünfmeterraum von einem Gegner leicht angegangen wurde, wertete der ausgezeichnet pfeifende Schiedsrichter nicht als Foul. Den Gästen gab dieser Führungstreffer sichtlich Auftrieb. Sie waren jetzt das bessere Team. Wie aus dem Nichts kam es in der 70igsten Minute aber zum Ausgleich: Der pfeilschnelle Lino Bürkli erlief einen bereits verloren geglaubten langen Ball und wurde vom gegnerischen Torhüter im Sechszehner gefoult: Penalty. Stjepan Petrovic verwandelte souverän. Durch den Ausgleich, aber auch durch die Einwechslung von Renato Oswald kam wieder mehr Sicherzeit ins Landquarter Spiel. In der 79igsten Minute setzte Silvan Roffler zu einem seiner berüchtigten „Rushes“ an und wurde wenige Meter vor dem Sechszehner gefoult. Christoph Maurer nahm Anlauf und verwandelte den Freistoss traumhaft ins linke hohe Eck. So schön das Tor anzuschauen war, ganz unschuldig war der Walenstadter Torhüter an diesem Treffer nicht.
Dass sich Captain Marco Mittner in der 86igsten Minute noch eine rote Karte einhandelte, war zwar unnötig, änderte am verdienten 2:1 Sieg aber nichts mehr. Die Landquarter sind im Schweizer Cup eine Runde weiter.
Am Sonntag kommt es in der Meisterschaft quasi zum Rückspiel in Walenstadt. Unsere 1. Mannschaft wird mit viel Selbstvertrauen anreisen. Um auch dann einen Sieg einzufahren, braucht es aber noch etwas mehr „Feuer“, etwas mehr von diesem „unbedingt gewinnen wollen“. Das war im heute sonst gefälligen Landquart-Spiel teilweise zu vermissen.